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Gemeinsam gegen Cybermobbing – Projektwoche an der Wilhelm-Tanck-Schule sensibilisiert Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte

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Wie erkenne ich Cybermobbing? Was kann ich als Elternteil tun, wenn mein Kind betroffen ist? Welche Verantwortung tragen Jugendliche selbst – und wie kann Schule vorbeugen? 

Diesen und vielen weiteren Fragen widmete sich eine umfassende Cybermobbing-Projektwoche, die in Zusammenarbeit mit dem AWO Stadtverband Neumünster e.V. und der Kompetenzwerft, vom 29. April bis zum 9. Mai 2025 an der Wilhelm-Tanck-Schule stattfand. 

 

Insgesamt neun Workshops für die Jahrgänge 5 bis 8, zwei Elternabende sowie eine pädagogische Fortbildung für Lehrkräfte boten Raum für Information, Austausch und Reflexion – mit einem klaren Ziel: Stärken statt strafen. Verstehen statt verurteilen. 

 

„Für uns war es wichtig, dass alle Beteiligten – Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler – die Chance erhalten, sich mit den Chancen und Risiken von Internet und Social Media intensiv auseinanderzusetzen“, betont Nicole Ladewig, Koordinatorin für die Klassenstufen 5 bis 7 an der Wilhelm-Tanck-Schule. „Die Projektwoche bot dafür einen idealen Rahmen und hat viele Gespräche angestoßen – in der Schule, zu Hause und untereinander.“ 

 

In den Schüler*innenworkshops stand das soziale Miteinander im Mittelpunkt. Neben der altersgerechten Vermittlung von Themen wie dem Recht am eigenen Bild, dem verantwortungsvollen Umgang mit Fotos und Videos, Anonymität im Netz und Gruppendynamiken bei digitaler Ausgrenzung, ging es vor allem um Empathie, Mitverantwortung und Zivilcourage. „Wir wollen die Jugendlichen empowern“, so Mareike Häseker. „Dass sie wissen: Ich kann etwas tun, wenn ich mitbekomme, dass jemand ausgegrenzt oder beleidigt wird. Ich kann unterstützen, helfen, mich an Lehrkräfte wenden – und Teil der Lösung sein, statt wegzuschauen.“ 

 

Ein wichtiger Teil des Projekts war auch der Blick über den Klassenzimmerrand hinaus. An zwei Elternabenden informierten die Referent*innen Mareike Häseker und Henning Evers von der Kompetenzwerft und ElternMedienLotsen des OKSH über Chancen und Herausforderungen der digitalen Welt. Dabei ging es unter anderem um Medienregeln im Familienalltag, technische Hilfsmittel, Datenschutz und die rechtlichen Grundlagen bei Cybermobbing. 

 

„Die Eltern waren sehr interessiert und haben viele Fragen gestellt – waren aber zum Teil auch erschrocken über das, was aktuell im Bereich Mobbing passiert“, berichtet Henning Evers. „Uns war wichtig zu zeigen, dass Cybermobbing kein einfaches Problem mit einer schnellen Lösung ist. Es steckt ein ganzes System dahinter – mit Gruppendynamiken, unausgesprochenen Regeln und emotionalen Verletzungen. Der Wunsch nach Strafe ist verständlich, aber selten hilfreich. Viel entscheidender ist, dass Eltern und Lehrkräfte die Kinder ernst nehmen – auch dann, wenn es noch kein Mobbing ist, aber zum Beispiel Beleidigungen im Raum stehen oder sich ein Kind ausgegrenzt fühlt. Genau da beginnt Prävention.“

 

Ziel müsse sein, dass sich alle Kinder in der Schule sicher und wohl fühlen – auch wenn nicht alle beste Freunde sein können. „Konflikte gehören zum Aufwachsen dazu. Es geht darum, zu lernen, wie man mit Frust umgeht, Streit löst und in einer Gruppe respektvoll miteinander umgeht.“ 

 

Der AWO Stadtverband Neumünster e.V. dankt allen Beteiligten für die gelungene Zusammenarbeit und das starke Signal, das von dieser Projektwoche ausgeht: Cybermobbing ist kein Randthema, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung – der man nur gemeinsam begegnen kann.

 

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